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  Rom
Kapitolsplatz nach Osten
Ausführung des Platzareals 1555-1565

 
 
Lektion XIII: Der gestaltete Platz

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XIII / Kap. 2
 
  Mit dem Kapitol ist in der Stadt der Päpste ein profaner, nicht von kirchlichen Einrichtungen geprägter Platz entstanden, ein städtischer Raum mit genuin politisch-administrativen Funktionen. Michelangelos Konzept erweist aber auch, daß die Anlage von Plätzen städtebaulich viel mehr bewirken kann als nur Infrastruktur bereitzustellen oder Behörden unterzubringen.

Mit den Mitteln der Architektur wurde eine Aufwertung der dort ansässigen Institutionen erzielt, und es entstand ein neuer Schwerpunkt im städtischen Organismus, ein Schwerpunkt, der für Handel und Wandel neue Rahmenbedingungen schafft und darüber hinaus auch eine neuartige ideelle Bedeutung verkörpert.

War das neue Kapitol auch durch päpstliche Initiativen geprägt, ist es doch nicht einem persönlich ausgerichteten Herrscherlob verpflichtet. Die gleichsam mythische Vergangenheit des Ortes, die gewichtige Denkmalsetzung und die eindrucksvolle Neuformulierung der klassischen Architektur lassen in ihrem Zusammenwirken eine ideelle Vorstellung Gestalt annehmen, die Vorstellung von einem überzeitlichen Stellenwert Roms als Haupt der Welt.


 
 
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