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Im Unterschied zu den Vorläufern Drottningholm
und Schönbrunn entwickelt sich die Treppe von Pommersfelden
nicht in einem einfachen Kastenraum, sondern in einem offenen Quadrum,
das von Umgängen und Galerien gebildet wird. Darin ist das
Neue und wohl auch die Invention zu sehen, von welcher der Kurfürst
spricht.
Architekturgeschichtlich gesehen steht dahinter wohl die Tradition
des Binnenhofes, der auf seinen vier Seiten von Arkadengängen
in mehreren Stockwerken eingefaßt wird.
Auf dieser Einfassung beruht die festliche Pracht des Treppenhauses
von Pommersfelden. Sie ist verbunden mit einer Überschaubarkeit
der Treppenläufe, welche die Treppe zu einem architektonischen
Schauplatz macht und den Galerien ein wenig den Charakter von Zuschauerrängen
eines barocken Theaters verleiht. Das sind Momente, die sich erst
aus der besonderen Funktion einer barocken Prunktreppe erklären
lassen.
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