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  Oberes Belvedere in Wien
Treppenhaus
Kupferstich von Salomon Kleiner

 
 
Lektion XII: Das Treppenhaus

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XII / Kap. 1
 
 

Zum Ende des 17. Jahrhunderts hin hat die Bauaufgabe des Treppenhauses im Schloßbau sowohl quantitativ wie auch qualitativ einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt. Triebfeder dafür war der neuartige Stellenwert, den die Treppen im Rahmen der fürstlichen Residenzen und des höfischen Lebens erhalten hatten.

In Fest und Zeremoniell wurden die Standes- und Rangunterschiede innerhalb der absolutistischen Adelsgesellschaft so inszeniert, daß sie nicht nur sichtbar wurden, sondern als 'Wirklichkeit' von eigener Art gleichsam erlebt werden konnten, erlebt auch in Betrachtung und Nutzung von entsprechend konzipierter Architektur.

Gerade die Treppe als Ort des Empfangs und des Zutritts eignet sich für solche Inszenierungen. In der Art des Empfangs, im Grad der Herablassung, im Entgegenkommen - oder in seinem Ausbleiben - kamen Nähe oder Distanz zum fürstlichen Hausherrn und die äußerst penibel beachteten Standesunterschiede zum Ausdruck.

 
 
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