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Florenz
Alte Sakristei an San Lorenzo
Ansicht in Richtung Altarraum
1420-1429

 
   
     
 
 
 

 

 
Lektion I: Systematik Brunelleschis
I / Kap. 2
 

In der 'Alten Sakristei' entwickelte Brunelleschi noch keine kontinuierliche Ordnung mit einer parataktischen Abfolge einzelner Abschnitte. Nur an der Wand zum Chor machte er die Gliederung so aufwendig, daß man dort den kleinsten Abschnitt einer Pilasterordnung im Sinne der antiken Baukunst studieren kann.

Dort sind die drei Bestandteile einer neuzeitlichen Pilastertravée in exemplarischer Weise ausgeprägt: zwei Pilaster als Stützen, das horizontale Gebälk und - nicht zu vergessen - der gut proportionierte Zwischenraum, den die Theoretiker der Säulenordnungen Interkolumium oder Intervall nennen.

Das Intervall ist hier besonders reich ausgestattet. In einem rundbogigen Rahmenprofil öffnen sich eine flache Reliefnische und ein Portal, das wieder aus klassisch-antiken Formen gebildet wird. Auf eine Travée der ionischen Ordnung - hier mit zierlichen Säulen - wird noch ein Dreiecksgiebel gesetzt, der aus der Travée eine sogenannte Ädikula macht: ein gebräuchliches Motiv der Wandgestaltung, das bei Fenstern, Portalen oder Nischen vielseitig einsetzbar ist.

 
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