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  Handbuch der Architektur
Zweiter Teil: Die Baustile
Bd. 5: Die Baukunst der Renaissance in Italien
Leipzig, 1914
 
   
     
   
     
 
Einführung

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Einführung / Kap. 3
 
 

3. Stilepochen - das Konzept der Stilgeschichte und seine Grenzen

In dem Bestreben, den riesigen Bestand an Baudenkmälern nach wissenschaftlichen Kriterien systematisch zu ordnen, hat die Kunstgeschichte die dreieinhalb Jahrhunderte der Baukunst in der frühen Neuzeit in verschiedene Stilepochen unterteilt.

So werden die Baustile von Renaissance, Manierismus, Barock und Rokoko unterschieden und dann weiter differenziert, zum Beispiel in Früh-, Hoch- und Spätrenaissance. Als Ordnungskriterium wird diese Einteilung in Epochen unverzichtbar bleiben, und zudem hat der stilgeschichtliche Ansatz viel zum differenzierten Sehen und Beurteilen von Baukunst beigetragen.

Fragwürdig erscheint das Konzept der Stilgeschichte aber dann, wenn die Stilentwicklung als eine selbständig wirksame, überpersönliche Macht dargestellt wird, als ein gleichsam im Verborgenen wirkendes Subjekt, dem die Baukünstler zu ihrer Zeit jeweils hätten "gerecht werden" müssen. Und auch als Ordnungskriterium ist die Stilgeschichte nicht unproblematisch, weil sich die Entwicklung der Baukunst in Renaissance und Barock keineswegs als einfacher, geradliniger Strang darstellt. Im folgenden einige Beispiele dafür:


 
 
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