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Sowohl das republikanische Bestreben, die Sphären von Staat und Kirche zu trennen, als auch eigene, an die revolutionären Traditionen anknüpfende Pläne zur Nutzung der Kirche Sainte Geneviève haben sie gegen das Projekt von Chennevières aufgebracht. Opfer einer Kampagne wurde der Maler Ferdinand Humbert, der in der Kirche die Marienkapelle Notre-Dame von Lourdes gestalten sollte. Der Künstler mußte sein Thema fortan in dem Maße bekenntnisneutral gestalten, wie die Linksparteien an Einfluß gewannen. Nach mehrmaliger Überarbeitung lieferte ein zum Schluß, im Jahr 1900, völlig entnervter Künstler Bilder ab, die in sehr unverbindlicher Weise bürgerliche Tugenden darstellten.

Zu dem Zeitpunkt war eines der republikanischen Hauptanliegen längst erreicht: Anläßlich des Todes von Victor Hugo wurde die Kirche Sainte Geneviève im Jahr 1885 in das Panthéon zurückverwandelt. Da zu diesem Zeitpunkt noch längst nicht alle Bilder fertiggestellt waren, mußte das bislang rein kirchliche Programm modifiziert werden. So kam es, daß in der Apsis, unter dem Mosaik mit Christus und dem Schutzengel Frankreichs, ein

Gemälde des Schlachtenmalers Edouard Detaille angebracht wurde, in dem das republikanische Heer einer Personifikation des Ruhms entgegenreitet.
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