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Charles Baudelaire
Charles Baudelaire (1821-1867), den Sie schon in der Aufgabe
4b im Zusammenhang mit Delacroix kennengelernt haben, war
nicht nur Kunstkritiker, sondern einer der einflußreichsten
Lyriker des 19. Jahrhunderts. Seine auch formal neuen Werke
thematisieren in bislang unerhörter Art das Leben, wie
man es nur in den Abgründen der Metropolen kennenlernen
konnte. Geradezu davon besessen, das Leben in allen Facetten
auszukosten, zeugen die Gedichte seiner 1857 erschienenen
Sammlung Les fleurs du mal vom Schwanken zwischen Weltekel
und Sinnenlust.
Obwohl Baudelaire eng mit Manet befreundet war, hat er ihn
nicht mit einer monographischen kunsttheoretischen Schrift
behandelt. Dennoch lassen sich weitgehende Übereinstimmungen,
aber auch bezeichnende Unterschiede feststellen, die in den
Texten Baudelaires ausgedrückt sind und in den Bildern
Manets aufscheinen.
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