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Der gemeinsame Nenner aller Historienmaler war das Bestreben,
nationale Geschichte im Sinne der Identifikation mit patriotischen
Inhalten zu präsentieren. Dies taten sie, auch dies ein
allgemeiner Zug, vornehmlich im großen Format. Sie folgten
darin zum einen der Dimensionalität der Wandmalerei,
zum anderen beeindruckten bereits die vorbildhaften belgischen
Bilder als ästhetische Totalvisionen. Die Maße,
etwa 4,80 x 6,80 m, wurden in der Folgezeit noch des öfteren
von den Malern dieser Lektion überboten.
Im folgenden soll die Historienmalerei anhand der Werke von
Wilhelm von Kaulbach, Karl von Piloty, Hans Makart und Adolph
Menzel untersucht werden. Bei diesen Vertretern soll deutlich
werden, welche Positionen zwischen Idealismus und Realismus
in den Jahren zwischen 1848 und 1860 möglich waren. Der
Begriff des Realismus muß dabei eine weitgehende Differenzierung
erfahren. Menzel, der zu den großen Künstlerpersönlichkeiten
des 19. Jahrhunderts gehört, wird dabei gesondert behandelt,
da sein Verhältnis zur Realität eine ganz besondere
ist.
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