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dagegen
sind die Verhältnisse gemildert: Die Leinwand hat mehr
von dem geläufigen bräunlichen Galerieton, das gleißende
Licht ist neutralisiert, geradezu der Kühle des Ateliers
angepaßt, in dem Corot das Bild im Winter 1826/27 malte.
Corot fügte im Bild Staffagemotive hinzu, die mit der Wirklichkeit
nichts zu tun haben, die dem Bild aber eine ästhetische
Form verschaffen, der eine lange Tradition verbindlichen Status
gegeben hatte. Der Vordergrund ist im ausgeführten Bild
geglättet und geradezu stillgestellt. Er ist mit einer
ländlichen Staffage versehen, Corot schreibt das Bild damit
in eine pastorale Tradition ein, die ein Genus etablierte, das
gleichsam zwischen der historischen Landschaft und der reinen
Landschaftskopie angesiedelt war. "Paysage champêtre"
nannte man das in Frankreich und setzte es damit auf der einen
Seite von der "paysage portrait", auf der anderen
von der "paysage historique" ab. Mit ihrem beschränkten
erzählerischen Gehalt stand sie über der reinen Naturkopie,
aber unter der großen Historie. Die Skizze aber und alles
das, was allzu skizzenhaft verblieb, wurde als "paysage
portrait" eingestuft und gewöhnlich eher despektierlich
behandelt. |
Der deutliche Unterschied zwischen Skizze und Bild wurde
bei Corot erst in den späteren, nach der Jahrhundertmitte
entstandenen Werken gemildert, ein Ausweis für die
Modernität des Malers, der inzwischen arriviert war
und auch in den ausgestellten Werken mehr wagen konnte.
Der radikalere Ansatz Théodore Rousseaus ist hier
unmißverständlicher und soll in der folgenden
Aufgabenstellung im Zentrum stehen. |
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