im Atelier von Guérin, doch wurde der ältere
Géricault stark von Gros beeinflußt, den
er als seinen eigentlichen Lehrer ansah. Horace Vernet,
auch dieser aus der napoleonischen Zeit bestens bekannt,
wurde Géricaults Lehrer in Italien, wo er sich
1816/17 aufhielt. Mit Vernet verband Géricault
seine zeitlebens gehegte Vorliebe für Pferdedarstellungen.
Während Vernet die Pferde auf der "Corsa dei
Barberi", dem Rennen der Berberhengste im römischen
Karneval, als pittureskes Geschehen darstellte (Bild),
gestaltete Géricault das gleiche Thema als kraftvolles
Gleichnis zeitlosen Tuns
(Bild). Die Begegnung mit der Kunst Michelangelos
ließ ihn, wie es auch viele Zeichnungen zeigen,
zu einer neuen Form finden.
Erfüllt von dem Drang zum großen Format
war Géricault nach Frankreich zurückgekehrt,
auf der Suche nach einem Stoff, der dieser Formensprache
würdig wäre. Mit seinem Thema, Le radeau
de la Méduse, griff er ein Ereignis der jüngsten
Vergangenheit auf. Als das riesenhafte Bild 1819 im
Salon zu sehen war, lag der Bildanlaß gerade einmal
drei Jahre zurück. 1816 war die Fregatte "La
Méduse" vor Westafrika auf Grund gelaufen.
Da nicht alle Passagiere Platz in den
|