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Form in Reims vollzogen wurde. Er betätigte sich an seinem Krönungstag sogar als roi thaumaturge, indem er Kranken die Hand auflegte.

Die Ereignisse von 1830

Nachdem die Liberalen im November 1827 die Mehrheit der Sitze in der Deputiertenkammer errungen hatten, mußte der Regierungschef Villèle zurücktreten. Als sich in den Wahlen vom Juni/Juli 1830 ein ähnliches Ergebnis abzeichnete, intervenierte der König. Unter Rückgriff auf Artikel 14 der Charte, die dem König das Recht gab, "Anordnungen und Verfügungen zur Durchführung der Gesetze und zur Sicherheit des Staates zu treffen", erließ Karl X. am 26. Juli 1830 vier sogenannte Ordonnanzen: Durch die erste wurde die Pressefreiheit ausgesetzt und die Zensur wieder eingeführt; mit der zweiten wurde die eben gewählte Deputiertenkammer wieder aufgelöst. Die dritte setzte die Zahl der Deputierten auf 238 herab und schränkte das Stimmrecht weiter ein und mit der vierten wurden Neuwahlen festgelegt. Die Ordonnanzen führten zu einer

Bewegung, der der König schließlich unterlag. In den "Drei glorreichen Tagen" (les Trois Glorieuses), zwischen dem 27. und 29. Juli, revoltierten die Pariser. Um eine blutige Ausweitung zu verhindern, begab sich Karl ins Exil nach Görz, wo er 1836 starb.

Die Stimmung bei den Revolutionären war mehrheitlich republikanisch; es gelang jedoch den bürgerlichen Liberalen unter Führung des Historikers, Journalisten und nachmaligen Präsidenten der Dritten Republik Adolphe Thiers (1797-1877), den Herzog von Orléans, Louis-Philippe, zum König zu erklären. Die Revolution hatte nicht die Republik, sondern nur einen Wechsel der Dynastie gebracht. Delacroix hat die Ereignisse der glorreichen Tage im berühmten Bild La liberté guidant le peuple, le 28 juillet 1830/Scène de barricade dargestellt.

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