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Die Zentren: Berlin und Rom
Die Protagonisten dieser Lektion, Theoretiker wie Künstler,
hatten im hohen Maß Kenntnis voneinander und pflegten
in bestimmten Phasen ihres Lebens Umgang miteinander. Unter
den Orten, an denen sie sich begegnet sind, ragen zwei besonders
heraus: Berlin und Rom.
Berlin war, seit 1742, der Wirkungsort des gebürtigen
Schweizers Sulzer. Er wurde 1750 ordentliches Mitglied der
Akademie der Wissenschaften, der er bis zu seinem Lebensende
angehörte. Die preußische Hauptstadt etablierte
sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu einem
bedeutenden Zentrum der Aufklärung. Diese Bedeutung erlangte
die Stadt jedoch weniger durch die Akademie der Wissenschaften,
als vielmehr durch die geistig regen Zirkel, in denen Aufklärer
wirkten wie der Verleger Friedrich Nicolai (1733-1811), der
Philosoph Moses Mendelssohn (1729-1786) und der Dramatiker
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), welcher von 1748 bis
1760 mit Unterbrechungen in Berlin lebte.
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