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Rode
Zu den Bildern von Tischbein treten solche von Bernhard Rode.
Rode ist in Berlin geboren und gestorben. 1748/49 hielt er
sich in Paris auf, 1752-54 in Rom und Venedig. Nach seiner
Rückkehr entfaltete Rode in Berlin eine vielseitige Tätigkeit
als Maler und Radierer. Seit 1756 Mitglied der Berliner Akademie,
wurde er 1783 ihr Direktor.
Rode hatte sich noch vor Tischbein um die Umsetzung nationalgeschichtlicher
Themen bemüht. In den 1750er Jahren schuf er einen Gemäldezyklus
zur brandenburgisch-preußischen Geschichte. Er behandelte
erstmals Themen der preußischen Geschichte, die im 19.
Jahrhundert populär wurden. Sein Bemühen zielte
darauf ab, einen Beitrag zu einer patriotisch gefärbten
Nationalerziehung zu leisten, die ein ganz besonderes Anliegen
der Aufklärungspädagogik war.
Goethe
Als Mitentdecker des Mittelalters hat auch Goethe zu gelten,
der sich 1772 in einer Rezension von Sulzers Theorie vernichtend
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die Ziele der Wirkungsästhetik geäußert
hatte. Im selben Jahr entwickelte er im Aufsatz "Von
deutscher Baukunst" anhand der Westfassade des
Straßburger Münsters eine neue Ansicht davon,
wie ein Kunstwerk zu sein habe. Beide Texte sind Dokumente
der Sturm-und-Drang-Zeit, in der der Autor seine Subjektivität
rauschhaft kultiviert hat. Dieser Einstellung kam die
Baukunst der Gotik entgegen, da sie nach klassizistischer
Auffassung völlig regellos gewesen sei.
Einen weiteren Meilenstein stellt Goethes 1773 verfaßtes
Drama "Götz von Berlichingen mit der eisernen
Hand" dar, eines der ersten Geschichtsdramen, die
im Mittelalter spielen. Inszenierungen dieses Stücks
begründeten die sog. "altdeutsche" Tracht,
ein phantastisches Kostüm, das man als mittelalterlich
ansah.
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