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Mantua
Sant' Andrea
Leone Battista Alberti
Plan 1470-1472
Langhaus 1472-1494
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Lektion
VI: Der kirchliche
Saalraum
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VI / Kap. 2
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Gerade in der Gestaltung des
Raumvolumens kann das Langhaus von St. Andrea als ein
Gründungsbau der neuzeitlichen Architektur gelten:
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Weite,
Höhe und Länge des Raumes werden auch
anschaulich in ein harmonisches proportionales Verhältnis
gebracht.
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St.
Andrea ist keine Pfeiler- oder Säulenarchitektur,
die maßgeblich von Stützen der Architektur
bestimmt wäre. Die prägende Leitform ist
das Tonnengewölbe auf parallel geführten
Mauerzügen. Bei diesem Motiv werden Wand und
Gewölbe nicht als Gegensätze oder Richtungskontraste
empfunden, sondern als eine einheitliche, zusammenhängende
Großform.
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Daher
präsentiert sich der Saal weniger als ein Raum,
der zwischen Scheidarkaden oder Obergaden verbleibt,
sondern als ein weites, in sich gerundetes Volumen,
als ein klar definiertes, autonomes Ganzes.
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Das
Wandrelief der Mauerzüge und das Tonnengewölbe
versteht der Betrachter als gemeinsame Hülle,
als Ummantelung des Raumvolumens. Dieses baukünstlerische
Prinzip der einheitlichen Raumschale kann man mit
dem Terminus 'Schalenbauweise' (E. Hubala) von offenen
Pfeilerarchitekturen abgrenzen. |
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