|
In
dem Arbeiten mit dem Modul als Grundmaß stimmen
alle Architekturtraktate überein. Über die
Vorzüge dieser Methode sagt Palladio selbst:
"Man sollte wissen [...],
daß ich zur Teilung und Messung der genannten
Säulenordnungen kein bestimmtes und festgesetztes
Maß, etwa ein spezielles einer Stadt, wie Elle,
Fuß oder Spanne, genommen habe, da ich weiß,
daß die Maße so verschieden wie die Städte
oder Länder sind. Aber ich bin Vitruv nachgefolgt,
der die dorische Ordnung nach einem Maß einteilt,
das er, wie allgemein bekannt, dem Säulendurchmesser
der Säulendicke entnommen hat und das von ihm Modul
genannt wird. Darum soll auch mir dieses Maß für
alle Säulenordnungen dienen" (Buch I, Kapitel
13).
Außerdem sind nicht
nur die Maße der Länder verschieden, sondern
auch die realen Größen der Gebäude.
Erst wenn der Architekt mit dem Modul arbeitet, kann
er die Maßverhältnisse der Traktate auf ein
kleines Gartengebäude ebenso übertragen wie
auf eine große Kathedrale. Unabhängig von
den realen Ausmaßen garantiert der Modul die universale
Anwendbarkeit des Proportionssystems.
|