Für
die große Ordnung der Halbsäulen in San Giorgio
hatte Palladio die komposite Ordnung vorgesehen, für
die bestimmte Proportionen gelten. Zu den einfachen
Säulenstellungen der Komposita macht er im Text
seines Traktats folgende Angaben:
"Die Säule soll zehn Modul
hoch sein. Bei dem Entwurf der einfachen Kolonnaden
sind die Interkolumnien von ein und einem halben Durchmesser,
und diese Art wird von Vitruv Pyknostylos genannt.
[...] Der Architrav, der Fries und das Gesims haben
den fünften Teil der Säulenhöhe"
(Buch I, Kapitel 18).
In der erläuternden
Abbildung wiederholt Palladio seine Angaben, indem er
Zahlen einträgt, die sich ebenso wie der Text auf
den Modul ("modulo") beziehen. Dieses Grundmaß
wird von der Ordnung selbst definiert: bei Palladio
ist es der Durchmesser der Säule in ihrem unteren
Drittel. Andere Autoren wie Vignola nehmen den halben
Säulendurchmesser als Modul. Davon leiten sich
alle anderen Maße als ein Vielfaches oder als
Teil ab - in diesem Fall:
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Säulenhöhe:
10 Modul |
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Weite
des Interkolumniums: 1 1/2 Modul |
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Höhe
des Gebälks: 2 Modul |
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