|
 |
|
|
Lektion
III: Der Kanon der fünf Säulenordnungen
|
<< Seite 7 >>
|
III / Kap. 3
|
 |
|
|
Die
senkrechten Stützen der Ordnung - in Frage kommen
dafür Säule, Halbsäule und auch das flache
Architekturglied, der Pilaster - erinnern durch ihr
aufrechtes Stehen und ihre Proportionierung an den menschlichen
Körper. Sie sind dem menschlichen Körpergefühl
nicht fremd, verfügen sie doch über
|
einen
'Fuß', die Säulenbasis,
die aus den Profilen von Rundstäben und Hohlkehlen
gebildet wird, |
|
einen
Leib', nämlich den Schaft
der Säule, der glatt oder aber mit den runden
Eintiefungen der Kanneluren versehen sein kann, |
|
und
über ein Haupt', das Kapitell,
das deutlichste Merkmal zur Unterscheidung der Ordnungen.
|
Außerdem
sind Säulenschäfte nicht einfach stereometrische
Zylinder, sie werden zumeist mit einer Säulenschwellung
versehen, der sogenannten Entasis - auch dies in Entsprechung
zu natürlichen Körpern. Häufig wird die
Entasis als Verjüngung der Säule nach oben
hin angelegt; es gibt auch Fälle, bei denen Säulen
auch zur Basis hin ein wenig schmaler werden.
Die Architekturtraktate
erläutern stets, wie diese Bestandteile in den
verschiedenen Ordnungen aussehen, und zumeist zeigen
sie auch gängige Ergänzungen der Säule
wie
|
die
flache Platte unter der Säulenbasis, die sogenannte
Plinthe, |
|
oder
das Postament,
das man auch Piedestal oder Säulenstuhl nennt,
und selbst wiederum aus Plinthe, Würfel (auch
dado genannt) und abschließendem Gesims aufgebaut
ist. |
|
|
|
|
|