
Sebastiano Ricci (1659-1734)
Allegorie der Malerei, um 1705/1710,
Öl auf Leinwand, 76,2 x 63,3 cm
Schweiz, Privatbesitz
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Die malende Pictura ist bildfüllend als halbfiguriges
Porträt gezeigt.
Sie trägt einen Lorbeerkranz im locker frisierten Haar
und ist mit einem wallenden Gewand in den leuchtenden Farben
rot, weiß und grün bekleidet. Über ihrem zum
Teil entblößten Oberkörper trägt sie
einen goldgeschmückten Lederriemen. Damit folgt die Darstellung
der Beschreibung der Pictura durch Cesare
Ripa, der ihr wallendes Haar, ein changierendes Gewand
und eine goldene Kette gibt.
Pictura wendet sich dem Gemälde auf der linken Seite
zu, wobei sie den linken Arm auf einem Tisch abstützt.
In dieser Hand hält sie Palette, mehrere Pinsel und Malstab.
Mit der anderen
Hand führt sie einen Pinsel zur Malfläche, auf der
außer einem männlichen Bein nur Andeutungen einer
Vorzeichnung zu erkennen sind. Auch wo sich die Malerin befindet
ist nicht klar auszumachen. Dies verstärkt zusammen mit
dem sich über den gesamten Hintergrund erstreckenden
Himmel den allegorischen Charakter der Darstellung. [MA]
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