
Hubert
Robert (1733-1808)
Das Atelier des Künstlers, um 1763-1765, Öl/Lw.,
37 x 46 cm
Museum Boijmans Van Beuningen, Rotterdam
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Ein
Maler sitzt mit dem Rücken zum Betrachter an einem Tisch
und zeichnet. Er trägt lediglich ein unordentliches Untergewand.
Weitere Kleidungsstücke liegen über diverse Möbelstücke
verteilt. Im ganzen Raum herrscht ziemliche Unordnung: an
der Wand hängen ein paar unachtsam befestigte Skizzen,
an einem Stuhl und am Tisch lehnen Zeichenmappen und ein Hund
spielt mit herumliegenden Pantoffeln.
Es handelt sich wohl um Hubert Robert (1733-1808) selbst,
der sich auf dem Bild in seinem Zimmer in Rom zeigt. Der französische
Maler war 1754 zu Studienzwecken nach Rom gekommen und lebte
einige Zeit im Palazzo di Malta bei seinem Gönner, dem
maltesischen Botschafter.
Robert vermittelt in dem Gemälde eine gewisse Freiheit
des Lebensstils, die ihm in Rom durch die Unterstützung
von Mäzenen vergönnt war. Dennoch ist der dargestellte
Maler ganz auf seine Arbeit konzentriert: er lässt sich
von der Unordnung um ihn herum nicht stören und zeichnet
eine antike Frauenbüste ab. Die Konzentration, die das
Bild vermittelt, lässt an das Schaffen eines künstlerischen
Genies denken, der in seine Arbeit vertieft seine Umwelt völlig
vergisst.
Robert betont besonders das Antikenstudium. Dies war für
die Künstler und das Ansehen ihrer Malerei während
ihres Aufenthaltes in Rom von entscheidender Bedeutung. Der
Rang, den Hubert Robert diesem Studium beimaß, zeigt
sich auch darin, dass er dieses Thema mehrmals in seinem Werk
behandelte - unter anderem in einer Rötelzeichnung.
[IR]
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