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         Unabhängigkeit Deutschlands, gestützt auf die geeinte Kraft seines Volkes, zu vertheidigen. Wir nehmen          sie an in der Hoffnung, daß dem Deutschen Volke vergönnt sein wird, den Lohn seiner heißen und          opfermüthigen Kämpfe in dauerndem Frieden und innerhalb der Grenzen zu genießen, welche dem          Vaterlande die seit Jahrhunderten entbehrte Sicherung gegen erneute Angriffe Frankreichs gewähren. Uns          aber und Unsern Nachfolgern an der Kaiserkrone wolle Gott verleihen, allzeit Mehrer des Deutschen          Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf          dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung.
         Wilhelm."
Die Stille in der Versammlung hielt nach dieser Verkündigung noch einen Augenblick an. Da verneigte sich der Großherzog von Baden gegen den Kaiser und bat um die Erlaubniß, an die Versammlung sich zu wenden. Indem er mit freudig lauter, klangvoller Stimme rief: "Seine Kaiserliche und Königliche Majestät, Kaiser Wilhelm, lebe hoch! hoch! hoch!1" entzündete er die allgemeine Begeisterung. Aber wie könnte man den Jubel schildern, der jetzt den Saal durchbrauste! Was Aller Herzen erfüllte und überschwellte, brach sich in einem Hoch und Hurrah Bahn, das dem Glücksgefühl dieses Augenblickes, der Liebe zum greisen Herrscher und dem Treuschwur für ihn Ausdruck gab. Die Helme wurden hoch geschwenkt, alle (S. 33:) Augen leuchteten dem geliebten Herrn zu; sie füllten sich mit Thränen der Rührung und der Freude, die Fahnen senkten sich ihm zu Häupten; "Heil Dir im Siegerkranz" erscholl es von den Musikkorps. Und wahrlich, die tiefe Bewegung des hohen Herrn selbst entfachte immer neue Zurufe.
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