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Schwind, Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe, 1855/1857

 

 



zu fördern. Die ersten Aufträge gingen an Moritz von Schwind ("Der letzte Ritt Kaiser Rudolfs von Habsburg nach Speyer", Kunsthalle Kiel) und an Adolph Menzel ("Zusammenkunft Friedrichs II. mit Joseph II. zu Neiße im Jahre 1769", Alte Nationalgalerie Berlin, siehe Bildauswahl Menzel). Schasler war Herausgeber der Zeitschrift "Dioskuren" und nahm die Auseinandersetzungen um die beiden Bilder zum Anlaß für grundsätzliche Überlegungen "Über Idealismus und Realismus in der Historienmalerei".

Carl von Piloty (1826-1886) studierte seit 1840 an der Münchner Akademie und wurde maßgeblich durch das Erlebnis der belgischen Bilder beeinflußt. 1855 erzielte er einen sensationellen Erfolg mit dem großformatigen Werk "Seni vor der Leiche Wallensteins". Es eröffnete ihm eine Laufbahn als Historienmaler, und zunehmend gelang es ihm, die Vormachtstellung Kaulbachs zu schwächen. 1856 wurde Piloty Professor an der Münchener Akademie, 1874 deren Direktor.
Piloty hatte eine zahlreiche Schülerschar, darunter Franz Lenbach, Gabriel Max, Franz Defregger, Eduard Grützner, den Ungarn Benczúr sowie Hans Makart (1840-1884) aus Salzburg.


Makart steigerte das Erfolgsrezept seines Lehrers ins Gigantische, mit seiner Malerei ist ein Höhe- und zugleich auch ein Endpunkt der Historienmalerei erreicht. Makart wurde 1869 nach Wien berufen, wo er sich ein Atelier einrichten konnte (Bild), welches die Geschmackskultur der letzten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts wesentlich mitprägte. Die Rolle des Malerfürsten, die auch Kaulbach für sich in Anspruch nahm, wurde ebenfalls von Makart auf die Spitze getrieben.

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