Kolossale
Säulenordnung
Die Fassade des Palazzo Porto-Breganze in Vicenza
- für Alessandro Porto nach 1517 begonnen und Palladio lediglich
zugeschrieben - ist zwar nur ein Torso von der Breite eines Zimmers
geblieben, doch hinterläßt sie mit ihrer kolossalen Säulenordnung
einen bleibenden Eindruck.
Mit einer Ordnung von diesem Format lassen
sich mehrere Geschosse eines Bauwerks zusammenfassen, was ihm einen
straffen vertikalen Zug und eine riesenhafte Erscheinung verleihen
kann, daher die Bezeichnung 'kolossal'. Der Palazzo Porto-Breganze
verfügt über drei Geschosse, wobei sich die Fenster des
Erdgeschosses zwischen den Sockeln der Säulen öffnen,
die Mezzaninfenster sind dagegen geschickt in den Fries des Gebälks
eingefügt.
Eine kolossale Ordnung wie diese wird wegen
ihrer pathetischen Großartigkeit gelegentlich als Vorläufer
des Barock gewertet, doch lehren auch andere Werke Palladios, daß
die kolossale Ordnung bereits in der Renaissance gebräuchlich
war.
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