Vignolas Buch stellte insofern
einen neuen Typus eines architektonischen Lehrbuchs dar,
als der begleitende Text weitgehend hinter den informativen
Darstellungen der Kupfertafeln zurücktritt. Auf zusätzlichen
Text in Letternsatz verzichtete er.
Ohne philosophische oder ästhetische Erläuterungen
konzentriert sich Vignola ganz auf die Proportionen der
Ordnungen und deren zuverlässige Konstruktionsweise
mit Hilfe des Moduls. Bis in die Neuzeit hinein war Vignolas
Werk das am meisten gebrauchte architektonische Lehrbuch
und trug so entscheidend zur Dogmatisierung der Lehre
von den Säulenordnungen bei.
Vignola [eigentlich Jacopo Barozzi]:
Regola delli cinque ordini d´architettura. -
[Roma 1562]
(Zahlreiche Neuausgaben und Übersetzungen; Reprint
mit einer Einleitung von Christof Thoenes Vignola
1974).