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wesentlich aus der "Entschädigung" finanziert,
die Frankreich an Deutschland zu zahlen hatte. Die Arbeiten
wurden 1877 begonnen und 1891 endgültig abgeschlossen,
nachdem die Ruhmeshalle schon 1883 eröffnet worden war.
Einer der bedeutendsten daran beteiligten Künstler war
Anton von Werner, der wie kein anderer Künstler offizieller
Repräsentant wilhelminischer Kultur wurde.
In seiner Eigenschaft als Direktor der Hochschule für
die bildenden Künste (1875-1915) und als langjähriges
Mitglied der preußischen Landeskunstkommission stemmte
sich Werner, zusammen mit Kaiser Wilhelm II. (reg. 1888-1918),
in den Jahren um 1900 gegen die Arbeit des Direktors der Nationalgalerie,
Hugo von Tschudi. Für dieses tempelhaft gebaute Museum,
welches auf dem Fries die Inschrift "Der deutschen Kunst"
trägt, hatte Tschudi Werke von Manet, Monet, Degas, Cézanne,
Gauguin, van Gogh und Matisse angekauft.
Max Liebermann gehörte auch zu denjenigen Künstlern,
die bei den kunstkonservativen Kreisen keine Anerkennung finden
konnten. Der Maler jüdischer Abstammung war wesentlich
von der zeitgenössischen französischen Kunst geprägt,
die Tschudi später sammeln sollte, entwickelte jedoch
eine völlig eigenständige
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