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Max Liebermann
Max Liebermann (1847-1935) gehört mit Blechen und Menzel
zu den großen Berliner Künstlerpersönlichkeiten,
die ihre Bildwirkungen in erster Linie durch ihren Umgang
mit der Farbe erzielt haben. In seinen Anfängen teilt
Liebermann mit Menzel eine betont realistische Auffassung
seiner Sujets.
Liebermann studierte zunächst an der Weimarer Kunstschule.
Am Ende dieser Ausbildung stand sein erstes großes Werk,
"Die Gänserupferinnen", welches wegen des ärmlichen
Motivs und der dunkeln Farbigkeit Aufsehen und Spott erregte.
Von 1872 bis 1878 hielt sich Liebermann in Paris auf, wo er
sich eng an Mihály Munkácsy (1844-1900) anschloß,
sich aber auch mit der Malerei von Barbizon, besonders der
von Jean-François Millet (1814-1875), vertraut machte.
Gleichermaßen einflußreich waren die jährlichen
Sommeraufenthalte in Holland, die er seit 1875 unternahm.
Dort entstanden vor der Natur viele helle farbige Studien.
In München, wohin Liebermann 1878 übergesiedelt
war, entstand 1879 das Gemälde "Jesus im Tempel",
dessen Realismus auch
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hier das Publikum irritierte und sogar eine Debatte
im Bayerischen Landtag heraufbeschwor. 1884 kehrte der
umstrittene Maler nach Berlin zurück.
Nach ersten Versuchen in der Pleiairmalerei in den 1880er
Jahren werden die starken Einflüsse des Impressionismus
in seinem Werk faßbar, den er in Berlin bei den
frühen Sammlern der Moderne sehen konnte. Liebermann
widmete sich fortan fast ausschließlich der Entwicklung
einer an alltägliche Motive gebundenen Lichtmalerei.
Sein künstlerischer wie auch persönlicher
Werdegang spiegelt die Zeit der anbrechenden Moderne
exemplarisch wider. Wurde er um 1900, wie die Rede Kaiser
Wilhelms II. anläßlich der Einweihung der
sog. Siegesallee, einer mit Hohenzollerndenkmälern
gesäumten Straße, noch von konservativer
Seite angegriffen, so gelang ihm in den selben Jahren
seine Etablierung an der Berliner Kunstakademie. 1898
wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der
Künste, 1899 Präsident der von ihm maßgeblich
mitbegründeten Berliner Sezession. 1920 wurde er
Präsident der Akademie, 1932 Ehrenpräsident,
um in den Jahren nach 1933 schwerste Repressionen zu
erleiden.
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