Tournehem das Amt aus, gefolgt vom Marquis de Marigny
und 1774 abgelöst vom Comte de la Billarderie d'Angiviller.
Dieser amtierte bis 1791.
Lenormand de Tournehem schrieb 1747 einen Wettbewerb
für Historienmalerei aus, gleichzeitig senkte er
die Preise für offizielle Portraits, um die Maler
dieser Gattung zu entmutigen. Die Akademie erhielt eine
Bibliothek mit Epen und Geschichtswerken der Antike
und der Renaissance. Fortan wurde ein regelrechter Unterricht
in Geschichte und Literatur erteilt. In der Amtszeit
Marignys setzte Charles-Nicolas Cochin, der Sekretär
der Akademie, 1756 durch, daß Bilder nach Größe
bezahlt werden. Auch hier wurden großformatige
Historien begünstigt. 1764 initiierte Cochin die
Ausschmückung des königlichen Schlosses von
Choisy. Das Programm für vier Wandflächen
sah Darstellungen von Augustus, Trajan, Titus und Marc
Aurel vor, die "actions généreuses
et pleines d'humanité qui, chez les bons rois,
ont fait le bonheur de leurs peuples" darstellen
sollten. Es handelte sich um eine akklamatorisch-propagandistische
Historienmalerei, die die Menschlichkeit und Güte
der antiken Kaiser zeigten. König Ludwig XV. befahl
1766 die Entfernung der Bilder und beauftragte stattdessen
Boucher mit der Ausmalung.
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