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Rom
Palazzo Venezia
Heutige Ansicht der Fassade

Francesco del Borgo
1455-1471
 
 
 
   
  Rom
Palazzo Venezia
historischer Grundriß
Die blaue Markierung zeigt die Palastfassade
Francesco del Borgo
1455-1471

 
     
Lektion V: Palastbau in Rom

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V / Kap. 2
 

Das Äußere des Palazzo Venezia - sie sehen hier den heutigen Zustand und nicht die ursprüngliche Situation - ist zurückhaltend gestaltet und zeigt noch einige altertümliche Merkmale: Der bekrönende Zinnenkranz setzt einen wehrhaften Akzent und war auch - wie der Turm - zur Verteidigung gedacht. Außerdem verzichtete der Architekt darauf, die engeren Fensterabstände des integrierten älteren Kardinalspalastes spiegelsymmetrisch auszugleichen.

Die Neuerungen liegen eher im Detail: Anstelle der Biforienfenster der Florentiner Paläste wurden charakteristische Renaissance-Formen verwendet: rundbogige Fenster oder rechteckige Kreuzsprossenfenster, die sich mit ihrem oberen Abschluß in Form von Fries und Gesims dem Gebälk einer Säulenordnung angleichen. Die Differenzierung reicht aus, den Rang der Stockwerke anzuzeigen: unten das einfache Erdgeschoß; am aufwendigsten die Fenster im 'piano nobile', wo die herrschaftlichen Repräsentationsräume liegen; zurückgenommen das oberste Stockwerk der Fassade mit den Räumen für das Gefolge.

Die Reduzierung der Schmuckformen sollte nicht als trivial verstanden werden. Gerade die Nüchternheit und die kahlen Wandflächen garantieren die gravitätisch-machtvolle Wirkung dieser Fassade, welche den römischen Palastbau bis in das 17. Jahrhundert hinein prägen sollte.




 

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