Von der Funktion her gesehen war die 'sala terrena' im Schloßbau der Zeit um 1700 ein Raum, der zwischen Eingangshalle oder Treppenhaus und dem Bereich des Gartens vermittelte. Die Gartenanlagen mit ihren kunstvoll angelegten 'parterres' und Wasserspielen waren integraler Bestandteil der sommerlichen Feste und mußten bequem erreichbar sein.

Auch in Pommersfelden trägt die Gestaltung dieser Zweckbestimmung Rechnung. Die 'sala terrena' ist relativ niedrig, und auch die Inkrustationen der Wand mit Steinen und Muscheln, die kleinen Wandbrunnen und die nackten allegorischen Figuren der Elemente lassen den Eindruck einer Grotte oder eines Nymphäums entstehen.

Auch hier ist das Moment des Spielerischen nicht zu übersehen, das die Grenzen zwischen kunstvoller Gestaltung und Natur aufhebt und beide Bereiche miteinander zu verschmelzen trachtet.