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  Schloß Weißenstein ob Pommersfelden
Treppenhaus
Blick auf das 'Vestibül'
Johann Lukas von Hildebrandt,
Johann Dientzenhofer
1711-1718

 
Schloß Weißenstein ob Pommersfelden
'Vestibül'
Stich von Salomon Kleiner
1724, gestochen 1728
 
Lektion XII: Das Treppenhaus

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XII / Kap. 2
 
 

Über die weitere Abfolge der Räume läßt die Architektur des Treppengebäudes nicht im unklaren, denn im Anschluß an Treppenaufgang und Altan weitet sich die Empore von einem Umgang zu einem Vorplatz oder Vestibül, indem sich die Außenwand mit halbrunden Anschwüngen tief einbuchtet.

Ein kuppelartiges Gewölbe macht diesen Vorplatz zu einem eigenen Raum über dem Grundriß eines 'falschen' Ovals mit geraden Längsseiten, der sich problemlos an den Binnenraum anfügt und mit dem Umgang verbindet. Das Gewölbe ist als eine tiefe Hohlkehle oder 'Voute' konzipiert, die eine Öffnung freigibt: eingefaßt von einer Brüstung, bietet sich daher ein Blick in das helle obere Stockwerk des Umgangs; den zahlreichen Durchblicken im Treppenhaus wird noch ein überraschendes Glanzlicht hinzugefügt.

Das Vestibül ist mehr als nur ein Vorraum oder nur ein Raumverteiler. Über der Tür zum anschließenden Festsaal ist eine Büste des Bauherrn aufgestellt, welche durch Stuckdraperien auffällig in Szene gesetzt wird - der Vorraum ist also in besonderer Weise der Memorie des Lothar Franz von Schönborn gewidmet.

 
 
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