
Bernardo Strozzi (1581-1644)
Allegorie der Malerei, Skulptur und Architektur, um
1646
Öl/Lw., 135 x 140 cm
St. Petersburg, Staatl. Eremitage
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Erst im 17. Jahrhundert finden sich erste gemeinsame Darstellungen
der "Schwesternkünste". Mittlerweile hatte
sich die Personifikation
der Pictura etabliert. Ihre Aufgabe, die Malkunst als den
freien
Künsten ebenbürtig darzustellen, war erfüllt,
und so wurde sie mit Vorliebe in der engeren Beziehung zur
Skulptur und Architektur dargestellt.
In seinem um 1635 entstandenen Bild stellt Bernardo Strozzi,
gen. il Cappucino (1581-1644), die Allegorien der drei Künste
als Halbfiguren dar. Das Bild ist geprägt vom leuchtenden
Kolorit des barocken Malers, der sowohl in Venedig als auch
in Genua tätig war.
Die Ideen des Paragone
hinter sich gelassen, führt er die Künste geschwisterlich
vereint in dichter Reihung vor. Jede ist durch ein eigenes
Bewegungsmotiv ausgezeichnet und wird der "Iconologia"
Ripas entsprechend dargestellt.
Auf der linken Seite ist die Malerei in den Händen den
Pinsel, die Feder und ein auf einen Spannrahmen genageltes
Gemälde zu sehen. Die Skulptur ist mit dem Hammer in
der Rechten und dem Meißel in der Linken auf der rechten
Seite dargestellt. Etwas in den Hintergrund gedrängt
hält die Architektur eine straff gespannte Schnur in
den Händen, ein Senkbeil. In der Triade nimmt sie die
Rolle der Vermittlerin zwischen den beiden gegensätzlichen
Schwestern pictura und sculptura ein. [StS]
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