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  Giuliano da Sangallo
Studien nach antiken Kapitellen
Codex Barberini fol. 14 recto
ca. 1470
 
     
 
Lektion II: Antike Grundlagen der Baukunst

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II / Kap. 3
 
  Der Florentiner Giuliano da Sangallo (1443-1516) zählt zu einer Generation junger Architekten, die sich bereits während ihrer Ausbildung in den Jahren um 1470 intensiv der Untersuchung und der zeichnerischen Dokumentation antiker Bauten gewidmet haben.

Die meisten seiner Zeichnungen sind in zwei eigenhändigen Skizzenbüchern zusammengefaßt, darunter der bekannte 'Codex Barberini' der vatikanischen Bibliothek (lat. 4424), ein wertvoller Pergament-Band, der Blätter aus verschiedenen Lebensjahren Giulianos enthält. Die Zeichnung links gehört zu einem der ältesten Teile, dem sogenannten 'piccolo libro'.

Fol. 14 recto gibt 13 verschiedene Kapitelle wieder, deren antike Originale nicht bekannt sind; vielleicht sind auch eigene Erfindungen darunter. Es fällt auf, daß die Auswahl gerade nicht die klassischen Formulierungen der korinthischen Ordnung zeigt, sondern Varianten außerhalb des vitruvianischen Kanons, teilweise sogar mit figürlichen Motiven. In der Zusammenstellung und dem Interesse an den Details erinnert das Blatt noch an Musterbücher des Mittelalters.

 
 
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