Der erste dreisemestrige Turnus des Promotionsstudienganges „Digitale Kunstgeschichte“ war ein gemeinsames Projekt des Instituts für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität und des Lenbachhauses
in München. Von April 2005 bis Juli 2006 wurde am Relaunch einer neuen Homepage gearbeitet, die den bisherigen Internetauftritt der Münchner Städtischen Galerie ersetzte.

Der Relaunch als praktische Anwendung war einer der zwei Schwerpunkte des Studienganges: Die Teilnehmer erarbeiteten in Rücksprache mit Mitarbeitern des Lenbachhauses Konzept, Design und Programmierung der neuen Website, die nicht nur benutzerfreundlich sein, sondern auch marketing- und webtechnischen Standards entsprechen sollte. Der andere Schwerpunkt bestand aus einem umfangreichen theoretischen Rahmenprogramm mit Seminaren, Übungen, Vorlesungen und Vorträgen. Hier wurden kunsthistorische, museumsdidaktische und rechtliche Anforderungen an aktuelle Internetauftritte diskutiert, weitere computergestützte Möglichkeiten der Vermittlung kunsthistorischer Inhalte vorgestellt und eigene Projekte zum Beispiel in Form von PDA gestützten Führungssystemen kunsthistorischen Inhalts erarbeitet. Schließlich kamen theoretische Grundlagen zur Medien- und Kommunikationstheorie zur Sprache.

Aus Anlass des Relaunch des neuen Internetauftrittes soll der Verlauf des studentischen Projektes kurz vorgestellt werden.

Presse-Area

Im Rahmen eines Hauptseminars "Hauptwerke des 19. und 20. Jahrhunderts im  Lenbachhaus" des Instituts für Kunstgeschichte wurden im ersten Semester neben der Geschichte des Hauses und der Sammlung eine Vielzahl kurzer Objektbesprechungen zu Werken des Lenbachhauses erstellt, die im darauffolgenden Semester in eine eigens für das Lenbachhaus programmierte Datenbank eingepflegt werden sollten.
In einer weiteren Übung entwickelten die Teilnehmer ein speziell auf das Lenbachhaus zugeschnittenes Anforderungsprofil zur Darstellung der aktuellen Informationen und Sammlungsschwerpunkte im Internet. Dieses war das Ergebnis einer systematischen Analyse von Internetpräsentationen anderer Kunstmuseen. Während erste Überlegungen zur Konzeption der gesamten Seite entstanden, wurde als erster Teilbereich die Presse-Area erstellt. Neben einer inhaltlichen Aufbereitung wurde dafür das Layout entworfen und die einzelnen Seiten in HTML programmiert.
Sie sehen rechts einen Screenshot des im Internet nur Journalisten zugänglichen Pressebereiches.


Das zweite Semester umfasste die eigentliche Entwicklung der neuen Website, deren Startseite Sie als Screenshot gleich unten sehen. Durch einen Klick auf das Bild können Sie diese sogleich besuchen!

Die Verwirklichung der neuen Internetpräsenz wurde innerhalb von drei Arbeitsbereichen- und gruppen vorangetrieben.
1 Content: Ziel war die Konzeption einer flachen und somit leicht über- und durchschaubaren Seitenstruktur (Sitemap), die schnellstmöglichst zu den gesuchten Informationen führt.
2 Design: Das Design wurde analog der geforderten Übersichtlichkeit entworfen und basiert auf dem Prinzip der vier Standorte des Lenbachhauses. Dabei spielte das bislang vom Lenbachhaus verwendete Farbkonzept im Bereich der Werbegraphik entscheidend mit ein, welches schon als farbliche Corporate Identity auf Ausstellungsplakaten oder Flyern angewendet wurde. Dieses zieht sich nun wie ein roter Faden konsequent durch die Seiten. Einige Photos der Standorte auf der Website, wurden von den Teilnehmern im Rahmen eines Seminars eigens digital aufgenommen und am Computer optimiert. So konnte zudem ein Kontingent an auswechselbaren Ansichten des Lenbachhauses angelegt werden.
3 Programmierung: Als Ergebnis konnten die statischen Einzelseiten der Internetpräsentation programmiert werden und die erstellten Templates mit dem entsprechenden Inhalt gefüllt werden.

Testversion Datenbank Darüber hinaus wurde eine über MySQL programmierte Datenbank konzipiert,
die später in die neue Homepage integriert werden sollte. Ziel der Datenbank war zum einen eine problemlose Eingabe neuer Datensätze, zum anderen eine benutzerfreundliche Gestaltung der Abfragemaske, orientiert an Benutzern, die
mit Datenbanken nicht generell vertraut sind.

Sie sehen rechts einen Screenshot der Testversion der Datenbank.

Die Errungenschaften des dritten und damit letzten Semesters sind für Sie als Internetnutzer noch nicht ersichtlich.
Um die Website in ihrer Handhabung von den Teilnehmern des Studienganges unabhängig zu gestalten, wurde die zunächst mit statische Seiten veröffentlichte Homepage im dritten Semester auf ein einfach zu handhabendes Content Management System (CMS) umgestellt. Mit diesem können die Mitarbeiter des Lenbachhauses eigenständig, schnell und unkompliziert Inhalte in fest vorgegebene Seitenstrukturen eingeben oder verändern.

Schließlich wurde noch an der Datenbank weitergearbeitet: Es wurden letzte Überarbeitungen der Suchfunktionen vorgenommen und die Teilnehmer gaben die im ersten Semester geschaffenen Objektbesprechungen als Datensätze ein.
Mit der Eingliederung der Datenbank und der Veröffentlichung der Website des Lenbachhauses wurde das Projekt abgeschlossen und dem Publikum zugänglich gemacht.

Unser herzlichster Dank gilt den Dozenten und Übungsleitern für die sehr gute Betreuung und ihr Engagement:
Prof. Dr. Hubertus Kohle (Lehrstuhl für allgemeine Kunstgeschichte, LMU München)
Dr. Katja Kwastek (Wissenschaftliche Assistentin, Institut für Kunstgeschichte, LMU München)
Gabor Ferencz (Fotograf, Institut für Kunstgeschichte, LMU München)
Dr. Christian Gries (Kunsthistoriker, Geschäftsführer janusmedia, München)
Dr. Patrick Robertson (Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt, Institut für Kommunikation und Navigation)
Dipl. Math. Gerhard Schön (IT Gruppe Geisteswissenschaften, LMU München)

   
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