|
 |
|
 |
 |
|
|
Die
vier Ecken des Hauptraums werden durch rechtwinklig gebrochene Gebilde
betont. Sie bestehen aus zwei aneinandergefügten Pilasterhälften
und sind jeweils als ein 'geknickter' Pilaster zu verstehen, der sowohl
der einen als auch der anderen Wand zuzurechnen ist.
Das ist einfach und systematisch gedacht, erforderte aber eine Eigenmächtigkeit
gegenüber den antiken Vorbildern der Pilasterordnung. Pilaster
der Antike, wie etwa im römischen Pantheon, weisen im Regelfall
eine Breite von sieben Kanneluren auf.
Bei den Pilastern am Choreingang der alten Sakristei und auch sonst
bei Brunelleschi sind es aber nur sechs Kanneluren. Der Grund für
diese Eigenmächtigkeit liegt auf der Hand: mit Rücksicht
auf die geknickten Pilaster in den Ecken mußte Brunelleschi
eine gerade Zahl wählen. Der geknickte Pilaster hat daher zwei
mal drei Kanneluren. |
|
 |
|
 |
|
|