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Der
Öffentliche
Raum
als Museum?! rezensiert
von Nina Gruhlke |
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Beschreibung | ||||||||||||||||||||||||
Die
CD-Rom basiert auf der Internet-Präsentation, die während der
laufenden Ausstellung im Jahr 1997 im Netz angeboten wurde. 1977
wurde die Ausstellung "Skulptur" in Münster als Rückblick
auf die Entwicklung der Skulptur des 20. Jahrhunderts traditionell museal
konzipiert. Erweitert wurde die Übersicht durch neun aktuelle Beiträge
zeitgenössischer Künstler, die im engen Bezug zur Stadtgeschichte
Skulpturen für den öffentlichen Raum schufen. Die CD hat den Vorteil, dass sie einen leichten Zugriff auf die Werke des temporär angelegten Skulpturenparks aus drei Jahrzehnten ermöglicht, zumal die Kataloge von 1977 und 1987 nur noch antiquarisch zu bekommen sind. Mit wenig Aufwand kann man sich über Vorgänger- und Nachfolgeprojekte in Münster informieren, bekommt Auskunft über die Standorte und einen Einblick in die Vorarbeit bzw. Aufbauarbeit des Künstlers unter dem Punkt Portfolio oder Konzept. Die Informationsdichte
ist sehr individuell. Die Beschreibungen der Projekte wurden teils von
den Künstlern selbst verfasst, teils durch Fotos dokumentiert, die
dann unter dem Punkt 'Vor Ort' abzurufen sind. Als mediale Erweiterung
werden dem Nutzer der CD zusätzlich exklusive Interviews mit 8 Künstlern
angeboten, in denen die Künstler ihre Arbeit kommentieren und den
Bezug zur Stadt erklären. Hinzu kommen für das Jahr 1997 Literaturangaben
zur weiterführenden Auseinandersetzung mit dem Künstler. Unter
Presse kann man das internationale Presseecho in Form von originalen
Zeitungsausschnitten verfolgen, was den Nachteil mit sich bringt, dass
die Texte oft schwer lesbar sind. Um dem internationalen Anspruch der
Ausstellung auch sprachlich gerecht zu werden, wurden (nur) die Eingangsseiten
zu den Künstlern, die eine sehr kurze Vita und eine Beschreibung
des Projekts bieten, ins Englische übersetzt. |
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Layout | ||||||||||||||||||||||||
Das
Layout gliedern zwei schwarze Frames am oberen bzw. am linken Rand des
Bildschirms, die die Menüleisten beherbergen. Die übersichtliche
Ordnung der Menüpunkte gewährt einen leichten Einstieg in den
Aufbau der CD. Die eigentlichen Informationen zu den Projekten erhält
man auf der verbleibenden, schlicht weiß gehaltenen Fläche.
Die schwarz-weißen Seiten werden lediglich durch die teilweise farbigen
Abbildungen in unterschiedlicher Größe und Anzahl, die das
jeweilige Projekt illustrieren, aufgelockert. Damit besticht das Layout
einerseits durch seine Schlichtheit und Konzentration, andererseits entgeht
einem bei dieser Uniformität manchmal eine informative Veränderung,
wodurch man beim Hin und Herklicken etwas ins Schwimmen geraten und die
Orientierung verlieren kann. |
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Benutzerführung | ||||||||||||||||||||||||
Als
Einstieg in das Thema lohnt es sich, das Vorwort des Katalogs aus dem Jahr
1987 (auf der CD) zu lesen, da auf eine erläuternde Einstiegsseite
o.ä. verzichtet wurde. Auch eine Hilfe-Funktion wird nicht angeboten,
ist aber aufgrund des klar gegliederten, datenbankartigen Aufbaus auch entbehrlich.
Allerdings befinden sich unter der Kategorie Informationen immer
noch die Besucherhinweise für die letzte Ausstellung, was etwas verwirrend
wirkt. Um einen Überblick über das Angebot der CD zu bekommen,
kann man sich entweder die Listen der Künstler aus allen drei Jahrzehnten
anschauen und dabei nach Interesse eine Person herauszoomen, oder man wählt
den Oberpunkt Index, der eine alphabetische Liste der Namen anbietet und
eine chronologische Übersicht der Projekte gibt - auch derer, die nicht
realisiert werden konnten. Als dritte Möglichkeit der Orientierung
bietet sich der Stadtplan an, auf dem die Standorte der Werke verzeichnet
sind, mit Direktzugang zum ausgewählten Künstler.![]() |
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Intermedialität / Interaktivität | ||||||||||||||||||||||||
Im
Unterschied zum Katalog bietet die CD Möglichkeiten der unbegrenzten
Verknüpfung des umfangreichen Text- und Bildmaterials, der Projektbeschreibungen,
Skizzen, Zeichnungen, Modelle, Fotos und Videos. Dieser Dokumentationsstil
wäre im Katalog nicht möglich gewesen, da eine Entstehungsgeschichte
von Kunstwerken nachgezeichnet wird, die in dieser als Datenbank angelegten
Struktur nicht gedruckt werden könnte. Neben den beschriebenen Einstiegsmöglichkeiten
über konkrete Künstler oder Standorte bietet die CD die Möglichkeit
mit Hilfe eines Pfeils alle Künstler alphabetisch durchzublättern. |
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Wertung | ||||||||||||||||||||||||
Für
den interessierten und forschenden Geist bietet die CD viele Anregungen
und kann auch als eine Art Lexikon für moderne und zeitgenössische
Kunst im öffentlichen Raum genutzt werden. Was man jedoch vermisst,
sind Angaben zum noch sichtbaren "Freilichtmuseum" der Stadt
Münster, da sich über die Jahrzehnte eine Sammlung von fest
installierten Werken aufgebaut hat. |
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Technische Daten | ||||||||||||||||||||||||
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© Institut für Kunstgeschichte der LMU München, 9/2001 |