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"Die
Kunst der 60er. Lernen mit Bildern" rezensiert
von Julia Geiger |
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Beschreibung | |||||||||||||||||||||||
Die
CD-ROM "Die Kunst der 60er. Lernen mit Bildern" bietet einen repräsentativen
Querschnitt durch die vielfältigen Strömungen und Einzelpositionen
der Kunst der Sechziger Jahre. Von der Startseite aus kann man sich durch
Anwahl des Menüpunktes Lernpfad das umfangreiche Angebot in
einem sehr langen aber gut verlinkten einführenden Text erklären
lassen. Zur Vertiefung stehen zwei Hauptkapitel zur Verfügung. Das erste, Kunstrichtungen, gliedert 14 Strömungen des Jahrzehnts in folgende Themenbereiche: · Ausstieg aus dem Bild · Kunst und Alltag · Ursprung der Kunst · Erneuerung der Skulptur · Kunst als Idee |
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Im
zweiten Hauptkapitel, Künstler, können knappe aber informative
Lebensläufe und Zitate von insgesamt 121 Künstlern abgerufen werden.
Der letzte Themenbereich, Sonstiges, befaßt sich mit dem Galerien-,
Ausstellungs- und Sammlerwesen. Wie der Titel ankündigt, liegt der
Schwerpunkt der CD-ROM auf dem Bildmaterial: Neben 379 vergrößerbaren
Abbildungen von Kunstwerken beinhaltet sie 193 weitere illustrative Abbildungen
wie Künstlerportraits und Dokumentarfotos von Happenings. In den Unterkapiteln
gelangt man jeweils zuerst zu den relevanten Abbildungen und kann dann einen
Überblickstext, Lebenslauf o.ä. anklicken. Außerdem sind
138 Werkbeschreibungen (mit "i" gekennzeichnet) vorhanden. Ein
Quiz, eine virtuelle Galerie (Motivdepot) und eine Literaturliste
mit 92 Überblickswerken und Künstlermonographien vervollständigen
die CD-ROM.![]() |
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Layout | |||||||||||||||||||||||
Der
auf das Bildmaterial gelegte Schwerpunkt der CD-ROM ist lobenswert. Allerdings
können leider nur 2/3 der ca. 600 zunächst in Briefmarkengröße
erscheinenden Abbildungen vergrößert werden. Das Layout lässt
in einigen Fällen zu wünschen übrig, wenn z. B. der Text
zu nah an die Abbildungen rückt. Außerdem kann das eher kindisch
wirkende Design der Titelseite mit der "Marilyn" von Andy Warhol
kritisiert werden. Die so entstehende Diskrepanz zwischen dem nicht sehr
anspruchsvollen Layout und den sich dahinter verbergenden wissenschaftlichen
Texten hätte eigentlich vermieden werden sollen.![]() |
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Benutzerführung | |||||||||||||||||||||||
Die
CD-ROM zeichnet sich durch eine sehr einfache Bedienung aus. Aufgrund der
herausragenden Verlinkung zwischen den verschiedenen Kapiteln kann anstelle
der aus den Printmedien gewohnten, linearen Vorgehensweise ein individueller
Weg eingeschlagen werden, ohne die Orientierung zu verlieren. Über das System enthält neben einer kurzen Beschreibung des Inhalts der CD eine ausführliche Bedienungsanleitung zu den jeweiligen Kapiteln. Außerdem besteht von jedem Punkt der CD aus die Möglichkeit, auf die Funktionen Index und Suchen (nach Künstlern, Kunstwerken, Kunstrichtungen, Jahren aber auch nach Technik) zurückzugreifen. Etwas verwirrend ist allerdings die Tatsache, dass das auf der Startseite befindliche Menü auf den Unterseiten zwar erscheint, aber in völlig anderem Layout und teilweise mit anderen Begriffen. Eine zusätzliche Funktion, Wissensstand, in Form eines nach Kunstrichtungen, Künstlern und Kunstwerken gegliederten Balkendiagramms, ermöglicht dem Benutzer zu überprüfen, wie viele Seiten der CD-ROM seit dem Start gesichtet worden sind. ![]() |
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Intermedialität / Interaktivität | |||||||||||||||||||||||
Neben
den Medien Text und Bild bietet die CD-ROM unter dem Kapitel Motivdepot
das Flanieren in einer virtuellen Galerie an. Sie besteht aus 28 chronologisch
- von 1960 bis 1969 - geordneten Räumen. Der Besucher kann gleichzeitig
entstandene Werke nebeneinander betrachten und über ein Werk seiner
Wahl durch Anklicken mehr erfahren. Sowohl die (in Über das System) angekündigte aber nicht ausgeführte Chat-Verbindung im Internet, als auch die geplanten Ton-, Filmdokumente und Videosequenzen (siehe Pressemitteilung) hätten das multimediale Angebot ergänzen sollen. Im Kapitel Quiz ermöglicht die CD-Rom außerdem eine interaktive und spielerische Auseinandersetzung mit dem erworbenen Wissen. |
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Mit
251 Fragen - in drei Schwierigkeitsgraden gegliedert - können die erworbenen
Kenntnisse mit Hilfe von Multiple-Choice Fragen getestet und ausgewertet
werden. Aufmerksamkeit und ein gutes Gedächtnis sind notwendig: Falls
man einen Fehler macht, erscheint automatisch die Seite, in der die richtige
Antwort steht!![]() |
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Wertung | |||||||||||||||||||||||
Diese
CD-ROM kann sowohl als Einstieg als auch zur Vertiefung des Wissens über
die Kunst der 60er Jahre dienen und richtet sich infolgedessen an ein allgemeines
Publikum ohne Altersgrenzen. Hinter einem einfachen Layout verbirgt sich ein gutes Nachschlagewerk: Der hohe wissenschaftliche Anspruch der CD-Rom läßt sich nicht nur an der Informationsfülle der kurzen anspruchsvollen Texte (mit Angabe des Autors), den vielen Zitaten und Literaturhinweisen erkennen, sondern auch an den zahlreichen mit wissenschaftlichen Angaben (Titel, Größe, Technik, Standort) versehenen Abbildungen von Kunstobjekten und Werkbeschreibungen. Bedauerlicherweise wurden die geplante Miteinbeziehung von Ton-, Filmdokumenten und Videosequenzen nicht realisiert. Es hätte nicht nur die schon hohe Qualität der CD-Rom gesteigert, sondern den Geist dieser Zeit voller Performances und Happenings noch besser veranschaulicht. ![]() |
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Technische Daten | |||||||||||||||||||||||
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© Institut für Kunstgeschichte der LMU München, 9/2001 |