|
|
|
|
 |
Entspannt
durch Florenz
Florenz, die Wiege der Renaissance, seine Künstler und Regenten
entspannt vom Computer aus erleben: Jetzt kann sich der Kulturinteressierte
beruhigt zurücklehnen, denn die CD-ROM "Florenz in der Renaissance"
bietet eine kurze Kulturgeschichte in Dokumentarfilm-Format.
rezensiert
von Beate Meyer


|
|
|
|
|
|
Beschreibung |
|
|
Die
CD bietet einen umfassenden Überblick über Kunst, Gesellschaft
und Politik im Florenz des 15.Jahhunderts. Nach einem einführenden
Text erreicht man den Ausgangspunkt für die Zeitreise durch Florenz:
Die "Piazza Grande" (ein von Figuren "bereinigtes" Fresko
Peruginos aus der Sixtinischen Kapelle), von der aus die drei Bereiche der
CD: "Künste", "Geschichte" und "Epilog",
anwählbar sind.
Den Hauptteil bildet der Komplex Künste, in dem der Benutzer die Wahl
hat zwischen Architektur, Malerei und Bildhauerei. Immer sind den einzelnen
Themenfeldern ausführliche gesprochene und bebilderte Texte vorangestellt,
anschließend kann man weitere Texte mit Bildern zu einzelnen Künstlern
bzw, Erklärungen zu den Gebäuden, teilweise mit kurzen Filmen,
abrufen. Komplettiert werden die Informationen um Verzeichnisse der besprochenen
Kunstwerke.
|
 |
|
|
Die
beiden ergänzenden Bereiche Geschichte und Epilog sind
weniger umfangreich. Das Themenfeld Geschichte bietet nach einem einführenden
Text Informationen zu Frauen in der Renaissance, den Medici und den Päpsten.
Im Epilog wird die weitere Verbreitung der italienischen Renaissancekunst
bis hin zum Barock kurz angerissen.
|
|
|
Layout |
|
|
Die optische
Gestaltung der CD baut auf bekannten Bildern, Bauwerken und Skulpturen
der Florentiner Renaissance auf. Alle gesprochenen Texte sind mit wechselnden
Bildern von Stadt, Umland und Werken untermalt, die wie in einer Diashow
ablaufen. Oft ist es schwer nachzuvollziehen, in welchem Zusammenhang
der Text zum gerade eingeblendeten Bild steht. Die Seiten, von denen aus
der Besucher seinen Weg durch die CD wählen kann, sind aus Versatzstücken
von Kunstwerken in fiktiven Renaissancearchitekturen zusammengesetzt.
Die Künste werden z. B. durch einen Innenhof repräsentiert,
in dem die Architektur durch eine Säule versinnbildlicht wird, sich
stellvertretend für die Malerei hinter Arkaden die Verkündigung
Leonardo da Vincis findet , für die Bildhauerei steht der David Donatellos.
|
 |
|
|
Diese
völlig fiktive Zusammenführung einzelner Kunstwerke in einer der
Renaissance nachempfundenen Architektur ist problematisch, da hier Größenverhältnisse
und tatsächliche Standorte der Werke vollkommen ausgeblendet und falsche
Vorstellungen vermittelt werden. Ein Nachweis über die abgebildeten
Werke existiert nicht auf der CD.. |
|
|
Benutzerführung
|
|
|
Der
Aufbau ist relativ einfach und schnell verständlich. Nach einem einführenden
Text zur CD und dem behandelten Thema erreicht man den die "Piazza
Grande", auf der verschiedene Motive angeklickt werden können.
Ein Hilfe-Button und ein Überblick helfen dabei, sich in der CD zurechtzufinden
und die Struktur zu verstehen. Ausgehend von der Piazza hat der Besucher
drei Möglichkeiten weiterzugehen, die sich dann in einer einfachen
Baumstruktur weiter verzweigen. Buttons an unteren Bildrand ermöglichen
die einfache Navigation durch die Themengebiete. |
|
|
Intermedialität
/ Interaktivität |
|
|
Da
der Inhalt der CD ROM in erster Linie durch gesprochene Texte vermittelt
wird, gibt es für den User nur geringe Eingriffsmöglichkeiten.
Sie beschränken sich auf die Auswahl aus den verschiedenen Bereichen
sowie Rücksprungfunktionen und die Möglichkeit, auch auf unteren
Ebenen zwischen den Kapiteln zu wechseln. Zudem kann manjederzeit durch
einen Klick mit der rechten Maustaste die Texte anhalten und sie in der
"Database" nachlesen oder im alphabetisch geordneten Wörterbuch
die wichtigsten Personen und Begriffe nachschlagen. Weitere Interaktionsmöglichkeiten
werden den Benutzern nicht geboten, die CD ist vielmehr auf eine passive
Rezeption hin angelegt. |
|
|
Wertung |
|
|
Die
CD "Florenz in der Renaissance" vermittelt ein umfassendes Überblickswissen
zu Kultur und Kunst der Zeit. Da alle Texte gesprochen und mit Bildern untermalt
sind, bekommt die CD den Charakter eines Dokumentarfilmes. Dieser Eindruck
wird durch die relativ geringen Eingriffsmöglichkeiten noch verstärkt.
Die CD ist
auf Grund ihres Film-Charakters nicht dazu geeignet schnell nach konkreten
Informationen zu suchen. Der Nutzer braucht Zeit und Ruhe, um sich auf
den Inhalt einlassen zu können. Das Werk ist nicht speziell für
Kunsthistoriker konzipiert. Vielmehr bietet es Kunst- und Kultur-Interessierten
die Möglichkeit, sich mittels der gesprochenen Texte über die
Ursprünge und die Entwicklung der Renaissance zu informieren und
sich so auf angenehme Weise einen guten Überblick über das Thema
zu verschaffen. Kurz: trotz einer teils willkürlich erscheinenden
Aneinanderreihung von Bildern - ein inhaltlich gelungener Dokumentarfilm
für den Computer. Dass er nicht dem heute üblichen Standard
von Multimedialität und Interaktivität entspricht, mag dem Konzept
der Hersteller oder aber dem frühen Erscheinungsdatum bereits Mitte
der 90er Jahre zuzuschreiben sein. 
|
|
|
Technische
Daten |
|
|
Produzent/Herausgeber: |
Telemedia
GmbH by Bertelsmann |
Erscheinungsjahr: |
1995 |
Preis: |
|
Erhältlich
bei: |
|
xx |
Systemvorraussetzungen
(Mindestanforderungen):x |
Arbeitsspeicher |
4
MB RAM |
x |
PC
|
Mac
|
Prozessor |
386DX
|
x
|
Graphik |
x
|
x
|
Betriebssystem |
Windows
95/98, NT 4.x (läuft nicht unter Win 2000
|
x
|

|
|
|
©
Institut für Kunstgeschichte der LMU München, 9/2001 |
|