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Ein
spannender Ritt durch die Geschichte des Blauen Reiters! rezensiert
von Inga Reinert |
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Beschreibung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Neben
einem Kapitel, das dem Benutzer das Lenbachhaus und die Sammlungsbereiche
des Museums vorstellt, bietet diese CD-ROM eine ausführliche Beschäftigung
mit der Geschichte der Künstlervereinigung "Der Blaue Reiter".
Im Themenbereich Geschichte bekommt man nicht nur Informationen zur
Entstehung der Gruppe und ihrer ersten Ausstellung, sondern die CD führt
darüber hinaus in die Kunstszene Europas zu Beginn des 20. Jahrhunderts
ein. Ein weiteres Kapitel mit dem Titel Künstler liefert umfassendes
Material zu den einzelnen Malern des Blauen Reiters, ihren Freundschaften
und ihren Werken im Lenbachhaus. Tiefergehende Informationen zu ihrer Malerei
und ihrem Standpunkt zur Bildenden Kunst bekommt man in den zwei letzten
Kapiteln der CD: So im Kapitel Themen zum Pferd-/Reiter-Motiv, der
Volkskunst, der Musik und der Kinderkunst. Im Kapitel Diskussion kann
der Benutzer schließlich Zitate verschiedener Gruppenmitglieder zu
den Begriffen Kunst, Farbe und Abstraktion abrufen.![]() |
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Layout | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bereits
das Design der Anfangsseite mit ihren animierten, verspielten Symbolen mag
der ansonsten inhaltlich anspruchsvollen Gestaltung der CD nicht entsprechen.
Außerdem hat man es auf der CD oft mit zu vielen einzelnen Elementen
auf einer Seite, wie geschriebenem Text, Fotos von Gemälden und einem
kleinen Videobildschirm zu tun. Auf diese Weise wirkt das Layout überladen
und geht auf Kosten der einzelnen Beiträge. Gerade die gezeigten Gemälde
der Künstlergruppe lassen sich oft nicht groß klicken und verlieren
stark an Wirkung. Insgesamt würde der CD ein dezenteres Layout eher
gerecht werden, da auch etwas von der Übersichtlichkeit verloren geht
und sich mancher Benutzer überfordert fühlen mag. ![]() |
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Benutzerführung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die
CD ist nicht auf eine bestimmte Reihenfolge hin konzipiert, der Benutzer
kann sich nach eigenem Interesse frei durch die verschiedenen Gebiete klicken.
Da dies jedoch eine starke Eigenleistung erfordert, ist das umfassende Hilfekapitel
empfehlenswert, das über die unterschiedlichen Bereiche der CD und
die Bedienungsmöglichkeiten aufklärt. Trotz der Fülle an
Informationen bleibt durch die klare Einteilung in die unterschiedlichen
Bereiche die Übersichtlichkeit gewahrt. Man vermisst jedoch ein einführendes,
inhaltliches Kapitel zum Blauen Reiter. Der nicht vorgebildete Benutzer
wird zu früh auf sich allein gestellt und muss sich grundlegende Informationen
erst mühsam zusammensuchen. Sehr gut ist der Index, mit dessen Hilfe
sich alle noch so kleinen Unterthemen leicht ausfindig machen lassen. So
kann man die CD-ROM wie ein Nachschlagewerk verwenden.![]() |
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Intermedialität / Interaktivität | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der
Mehrwert zum Buch besteht in der Fülle des intermedialen Angebotes.
Neben vielen gesprochenen Zitaten, die den ausführlichen, geschriebenen
Text auflockern, zeichnet sich die CD durch eine Reihe von Fotos und interessanten,
kurzen Videosequenzen oder Musikbeispielen aus. Diese untermalen die unterschiedlichen
Themen sinnvoll und veranschaulichen die damalige Zeit. Die Interaktivität
beschränkt sich neben den üblichen Auswahlmöglichkeiten auf
einen virtuellen Rundgang durch die erste Ausstellung der Künstlergruppe
und das Auswählen von Freundschaftspaaren im Kapitel Künstler.![]() |
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Wertung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Betrachtet
man die fundierte und sehr detaillierte Information zu den Malern des Blauen
Reiters, die z. T. ausführlichen Texte und Zitate, ist die Zielgruppe
der CD ein stark kunstinteressiertes Publikum, das bereit ist, sich in der
Masse an Informationen zu orientieren. Wegen des "poppigen" Designs
sind aber auch Jugendliche angesprochen, die sich für die Kunst der
Gruppe begeistern können. Wenn man sich auf der CD einmal zurecht gefunden hat, bietet sie dem Benutzer einen genauen und abwechslungsreichen Blick auf die Geschichte und die Kunst des Blauen Reiters. Aufgrund ihrer Gliederung und des Index ist sie gut zum mehrmaligen Benutzen verwendbar. Die intermedialen Elemente sind sehr gelungen und gehen nicht auf Kosten der wissenschaftlich geschriebenen Texte, sondern untermalen diese sinnvoll. Die CD-ROM ist sowohl für eine Nutzung unabhängig von einem Museumsbesuch geeignet als auch für eine Vertiefung des Themas vor oder nach einem Besuch in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus. Alles in allem lohnt sich die Anschaffung der CD sowohl für den noch unkundigen als auch für den kunsterfahrenen, anspruchsvollen Benutzer. ![]() |
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Technische Daten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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© Institut für Kunstgeschichte der LMU München, 9/2001 |