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Der
Mauerfall interaktiv ! rezensiert von Tanja Fürst ![]() |
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Beschreibung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die
CD-Rom "Berlin Connection" ist ein Spiel in Form eines Dokumentarthrillers.
Die Geschichte rund um die Berlin Connection spielt im Berlin zur Zeit des
Mauerfalls. Der Spieler schlüpft in die Rolle des englischen Fotografen
Roger Penrose, der den Auftrag erhält, die Stimmung in Berlin festzuhalten.
Am Brandenburger Tor lernt er inmitten des Trubels an der geöffneten
Grenze die Ostberlinerin Katja kennen, die in der folgenden Nacht Opfer
einer Entführung wird. Bei seinem Versuch, sie zu befreien, gerät
Roger in die Fänge der "Berlin Connection". Um Katja zu finden muss
er ein Foto liefern, und sich dafür nicht nur durch das Berlin der
Jetzt-Zeit bewegen, sondern auch Zeitreisen in seine eigene Vergangenheit
bewältigen. So findet er sich mitten in der Nachkriegszeit wieder,
als er als britischer Geheimagent den Auftrag hatte, den sozialistischen
Teil Berlins abzuhören. Auch seine Flucht von Ost- nach West-Berlin
muss Roger noch einmal durchleben, um schließlich Katjas Versteck
zu finden.![]() |
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Layout | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Layout
von "Berlin Connection" ist einfach: Der Spielbildschirm nimmt
den kompletten Bildschirm ein. Im Zentrum ist das eigentliche Spielgeschehen
durch aufeinander folgende Bilder dargestellt. Die Bilder sind teilweise
sehr dunkel und von einfacher Qualität. Rundherum sind die Spielsymbole
angeordnet. Hier finden sich ein Koffer, eine Kamera und ein Stadtplan.
Gibt es zum Spielgeschehen noch kulturelle Informationen, so erscheint
im Rahmen ein Walkman. Auch die im Laufe des Spiels erworbene Zeitung
ist dort immer griffbereit. Über dem Spielszenario wird der jeweilige
Standort angezeigt. Dies erleichtert die Orientierung. |
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Benutzerführung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
"Berlin
Connection" ist für einen Spieler konzipiert. Neben einer Beschreibung
der Handhabung und des Spielablaufes im Booklet wird zu Beginn des Spieles
noch eine kleine Einführung gegeben. Durch Mausklick wandert man durch
die Räume und Straßen des Spiels. Steckt hinter einem Gegenstand
mehr Information, so weist ein veränderter Mauszeiger darauf hin, daß
dieser angeklickt werden kann. Die Spielfunktionen, sind durch Anklicken
der Symbole, wie Kamera, Stadtplan, Zeitung, Koffer und Walkman, einfach
zu "bedienen". Durch ein Piepsen wird der Spieler aufgefordert, ein Foto
zu schießen. Auch die Bewegung innerhalb Berlins ist unkompliziert:
Durch Anklicken des Stadtplanes wird dieser geöffnet und man kann die verschiedenen
Schauplätze anwählen.![]() |
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Intermedialität / Interaktivität | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Berlin
Connection ist ein "interaktiver Dokumentarthriller". Dieser fordert nicht
nur durch die schon beschriebenen Spielfunktionen zum interaktiven Mitwirken
auf, sondern nutzt auch unterschiedlichste Medien: In den Spielablauf sind
sowohl gesprochene als auch bildliche und schriftliche Informationen integriert.
Zu jeder Sehenswürdigkeit Berlins kann über den an der Seite erscheinenden
Walkman eine weiterführende Information gehört werden. Diese Informationen
sind teilweise sehr knapp und spielen im Spielablauf nur eine untergeordnete
Rolle. Wichtiger für die Bewältigung der Aufgaben ist die Zeitung,
die man im Laufe des Spiels erwirbt. Hier erhält man ausführliche
Informationen über die Nachkriegsgeschichte und die Geschichte der
DDR. Die Informationen sind teilweise tabellarisch gehalten. Es werden aber
auch originale Zeitungsartikel, Original-Radioberichte und authentische
Filmsequenzen als Informationsquelle eingebracht. Die Zeitung ist ein Beispiel
dafür, wie zusammenfassende Informationen und historische Zeugnisse in verschiedensten
Medien in einer multimedialen Anwendung ansprechend präsentiert werden
können.![]() |
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Wertung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
"Berlin Connection" ist
bemüht einen real-historischen Hintergrund in ein Computerspiel einzubetten. Die historischen Informationen werden hierbei unter Nutzung
aller intermedialen Möglichkeiten gut und interessant verpackt. Trotz der guten historischen Informationen bleiben innerhalb des
Spielgeschehens aber viele elementare Fragen offen. Warum wurde zum Beispiel Katja entführt? Um welches Foto handelt es sich?
Wo liegt das Geheimnis der Berlin Connection? Auch verliert das Spiel an Spannung durch die zahlreichen Labyrinthe, die man bewältigen muß.
Der teilweise sehr dunkle Bildschirm scheint bemüht, die Atmosphäre der Nachkriegszeit zu simulieren. Auf die Dauer macht dies das
Spiel aber schwierig und "farblos". Durch die sehr langwierigen Spielaufgaben geht der Spielspaß leider schnell verloren.![]() |
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Technische Daten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ausgezeichnet
mit dem Multimediapreis der Landeshauptstadt Stuttgart |
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© Institut für Kunstgeschichte der LMU München, 9/2001 |