Courbet, Gustave franz. Maler, geb. 10.6.1819 Ornans b. Besançon, gest. 31.12.1877 La Tours-de-la-Peilz b. Veney, Schweiz. Sohn eines Großbauern. von seinem republikan. und antiklerikal gesinnten Großvater stark beeinflußt. C. bildete sich v. a. autodidakt. durch Naturstud. und anhand der Werke von D. Velazquez, Rembrandt, F. Hals, Caravaggio und J.Ribera. 1840 übersiedelte er nach Paris. Beteiligte sich zum erstenmal 1844 am Salon. Programmat. trat er mit seinen ersten bedeutenden Werken 1850-51 auf (Die Steinklopfer, 1849, 1945 zerstört; Begräbnis in Ornans, 1850). Mit diesen Werken schon wurde C. zum Zentrum der «bataille realiste». Unter der reaktionären Herrschaft Napoleons III. wurden seine Werke stets bekämpft, mehrfach von der Salon-Jury abgelehnt, was ihn veranlaßte, unter dem Titel «Le realisme» 1855 anläßl. der Weltausst. eine eigene Ausst. mit 41 Bildern und 1867 erneut eine zweite mit 137 zu veranstalten. Er forderte im Sinne P. J. Proudhons eine Kunst mit demokrat. Aufgabenstellung und geriet dadurch immer mehr in Gegensatz zum Regime Napoleons III., dessen Bestechungsversuche er ablehnte. C. arbeitete 1871 in den Organen der Pariser Kommune als Beauftragter für Kunstschutz und Organisator der Künstler. Er wurde deshalb und wegen ihm fälschl. angelasteter Schuld am Sturz der Vendome-Säule zeitweilig eingekerkert und später enteignet. 1873 emigrierte er in die Schweiz. C.s Weltanschauung war materielist., in der Kunst stellte er dem klassizist. und romant. Idealismus das Ideal der "vraie verite". der unbedingten Wahrheit entgegen. Seine Themen in ihrer Gesamtheit (Genreszenen. Bildnisse. Selbstbildnisse, Landschaften, Tier- und Jagddarstellungen, Stilleben, gelegentl. auch spätromant. erot. Motive) und seine kraftvolle. oft gespachtelte, handwerkl. solide. in meist dunklen Tönen gehaltene Malweise sowie v. a. seine künstler. Anschauungen machten ihn zum hauptsächl. Träger der realist. Strömung in der Malerei des 19.Jh. in Frankreich und ganz Europa. Seine Kunst hatte durch Ausst. in Frankfurt/M. (1854) und München (1869) großen Einfluß auf die dt. Malerei (H. Thoma. W. Leibl). Quelle: dtv Lexikon der Kunst
Werke:
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