Corot, Camille franz. Maler und Graphiker, geb. 17.7.1796 Paris, gest. 22.2.1875 ebenda.: 1815 zu Tuchhändlern in die Lehre. 1822 ging er als Schüler zu A. Michallon der jedoch im selben Jahr verstarb, anschließend bis 1825 zu V. Berlin. 1825 fährt C. nach Italien (überwiegend in Rom). Seine Italien-Landschaftsstudien zeigen schon wesentl. Merkmale seiner Malerei: genaues Erfassen des Motivs, sicheren Bildaufbau, Lebendigkeit der Handschrift und die für die beginnende Freilichtmalerei typ. differenzierte Erfassung des Atmosphärischen. Damit ließ C. trotz seiner z. T. traditionellen Grundhaltung und seiner Bewunderung klass. Kunst die Malerei akadem.-klassizist. und romant. Prägung hinter sich und schuf die Voraussetzungen für eine lichte. empfindungsreiche. realist. Landschaftsdarstellung. C. wurde damit zum Hauptvertreter einer bürgerl. Landschaftsmalerei die sich durch Naturverbundenheit und Poesie auch gegenüber scheinbar anspruchslosen Motiven auszeichnet. 1834 und 1843 reiste C. abermals nach Italien. Seine Malweise wurde zunehmend freier und reicher an Zwischentönen, seine Palette durch silbrige und hochroie Töne bereichert. Es tritt eine weitere Reduzierung der Darstellung auf das Wesentliche ein. Zwischen 1830-50 liegt die fruchtbarste Zeit im Schaffen C.s: die Kritik, die seine erste Einsendung zum Salon (1827) kaum beachtet hatte, anerkannte ihn zunehmend. Die jüngeren Künstler. bes. die Impressionisten, sahen in seinem Werk die Bestätigung ihrer eigenen Absichten. Seine "Payages intimes" stehen den Landschaften der Schule von Barbizon sehr nahe. In der Zeit des 2. Kaiserreiches hatte er gerade mit derartigen Bildern großen Erfolg. Nach 1860 wandte sich C. stärker der Figuren- und Bildnismalerei zu. Neben religiösen und mytholog. Werken schuf er hervorragende Frauenbildnisse im Interieur und im Freien. In diesen Bildern leben die Traditionen Giorgiones und Vermeers auf. C. war schon 50 Jahre alt, als er sich, unter Anleitung von Braquemond. mit druckgraph. Techniken (Rad., Lith.. Glasklischee) zu beschäftigen begann. C. war der erste. der das Wort «lmpression» in seiner vollen Bedeutung anwandte und forderte, daß der Künstler sich dem unmittelbaren Eindruck unterwerfen solle. Den Impressionisten galt «Vater C.» als Vorbild, speziell Pissarro wurde von ihm beeindruckt. C. war unter seinen Malerkollegen ein Einzelgänger, doch war er den im Alter verarmten F. Millet und H. Daumier ein großzügiger Freund. Quelle: dtv Lexikon der Kunst
Werke:
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