Quellen
zu Aufgabe "Idealistische" Historienmalerei:
Böcklin, Feuerbach und Marées
Quelle 1: Feuerbach über das "Gastmahl
des Plato"
Zitiert nach: Anselm Feuerbachs
"Vermächtnis". Die originalen Aufzeichnungen
(Quellen zur deutschen Kunstgeschichte vom Klassizismus
bis zur Gegenwart Bd. 2, Schriften aus der Nationalgalerie
Staatliche Museen zu Berlin Bd. 1), hrsg. v. Daniel
Kupper, Berlin 1992, S. 72-76.
In eckigen Klammern stehendes ist im Manuskript durchgestrichen
Alle meine Werke sind aus irgendeiner seelischen Veranlassung
und nie aus Büchern entstanden. Das Ausgabebedürfniss
war so stark daß immer zuerst die Gestalten da
waren ehe ich den richtigen Namen fand.
Auch beim Symposion war die bachische Gruppe des Alkibiades
lange schon vorhanden und erst beim Suchen eines ihr
entsprechenden Gegengewichtes fiel mir in plötzlicher
Eingebung das Gastmahl des Plato ein.1
Demnach ist das Bild echt malerischen & künstlerischen
Ursprungs, und diese Eigenschaften konnte nur die Hoheit
des Stoffes in das richtige, nichtsüberschreitende
Maas ein dämmen. Bei den Titanen war wieder der
lachende Poseidon die Figur welche mir vorschwebte und
an sie reiht sich dann unmittelbar rythmisch die übrige
Composition an. Gewisse Haltungen & Bewegungen habe
ich Jahre lang mit mir herumgetragen, ehe sie Verwendung
fanden. Rom, dieser begnadeten Insel des stillen Denkens
& Schaffens habe ich so viel zu danken, es ist mir
in Wahrheit eine zweite Heimath geblieben und immer
wenn mein Denkvermögen in Deutschland brach gelegt
wurde, durfte ich nur die ital. Grenze überschreiten
& eine Welt von Bildern stieg in mir auf.
Bei einfacher Lebensweise erinnere ich mich während
eines Zeitraumes von 19 Jahren keines ernstlichen körp.
Unwohlseins.
Die anfängliche Verstimmung über die albernen
Fremden, welche dort herumstolpern verlor sich, um einer
humorischen Auffassung Raum zu geben.
Dort auch wich mein leicht erregbares Wesen einer angeregten
Ruhe, die mich [selbst bei] Gefahr[en nicht] verlässt.
[Zu den Kunstschwätzern wird mich selbst ein Todfeind
nicht zählen können.]
Denjenigen, welche mein häufiges Alleinsein beunruhigte,
kann ich die Versicherung geben, daß ich mich
nie im
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