Florenz
- Palazzo Medici-Riccardi |
Der Palazzo Medici-Riccardi
wurde im Auftrag von Cosimo il Vecchio um 1444 von Michelozzo begonnen;
er ist der erste der großen Florentiner Familienpaläste
des 15. Jahrhunderts und hat die weitere Entwicklung in der Stadt
maßgeblich beeinflußt: |
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Der große Kubus
des Palastes präsentiert sich als geordneter und systematisch
regularisierter Baukörper. In der Höhe wird er entschieden
zusammengefaßt durch ein kräftiges Kranzgesims, das mit
seinen Konsolen und Profilen von antiken Gebälkformen abgeleitet
ist. |
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Zusätzliche
Gesimse, die den Fenstern in ihrer parataktischen Abfolge festen Halt
in der Front geben, setzen klare Akzente: sie definieren einen dreistöckigen
Aufbau und damit verschiedene Abschnitte, von denen der eine auf den
anderen gesetzt zu sein scheint. Die Unterscheidung der Stockwerke
ist das künstlerische Thema der Fassade, was vor allem durch
die wechselnde Ausformung der Quader erreicht wird. |
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Unten
setzt der Architekt auf die Ausdrucksqualitäten der schweren
Rustika, das Abweisend-Martialische des rohen Steins und die drängende
plastische Fülle der Bossen. Darüber wird im nächsten
Stockwerk die flache Plattenrustika verwendet, bei der die Werksteine
durch eine Nutung voneinander abgesetzt werden. Im obersten Stockwerk
ging man dann zum blanken Quaderverband über, der völlig
eben ist, durch das Netz seiner verputzten Fugen aber immer noch strukturiert
wird (zum Phänomen der 'Rustika' ausführlicher in Kap. 3
und 4).
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