Allegorie der Malerei und Bildhauerei - Jacques Buirette

Jacques Buirette (1631-1699)
Vereinigung von Malerei und Skulptur, 1661,
Marmor, 78 x 76 cm
Paris, Musée du Louvre

Seltsamerweise fand das Motiv der vereinten Künste nur vereinzelt Einzug in die Bildhauerei. Um so bemerkenswerter ist das von Jacques Buirette (1631-1699) gefertigte quadratische Marmorbasrelief "L´Union de la Peinture et de la Sculpture" (Das Bündnis /die Vereinigung von Malerei und Bildhauerei). Buirette, der aus einer wichtigen französischen Bildhauerfamilie hervorging, war ein Repräsentant des am Hofe Versailles vorherrschenden klassizistischen Stils.
Buirette stellt die Künste in harmonisch-gleichberechtigtem Miteinander dar. Die Personifikationen, deren Körper in klassizistischer Manier nur halb von antiken Gewändern bedeckt sind, blicken einander an und berühren sich. Die Bildhauerei auf der rechten Seite stützt sich mit der linken Hand auf einen antiken Torso, an dessen Sockel ihre Werkzeuge lehnen; mit der rechten fasst sie die Malerei am Arm. Diese legt ihre Hand auf die Schulter der Kollegin, in der anderen Hand hält sie das charakteristische Bündel mit Pinseln. Zu Füßen der Malerei sitzt ein Kind oder Putto, der eine Palette hält.
Buirette schuf mehrere Repliken und Variationen dieses Themas, was für die Beliebtheit des Motivs zu dieser Zeit spricht.
Im Oeuvre des Künstlers nimmt die Arbeit eine prominente Position ein, da es sich um seine Aufnahmestück für die Académie Royale de la Peinture im Jahre 1663 handelt. Ein Porträt aus den 60er Jahren zeigt ihn damit. Es weist ihn zum einen als Künstler der Akademie aus, zum anderen stellt es das Thema als für den Bildhauer wichtiges Anliegen heraus. Dies war auch zwanzig Jahre später (1681) noch der Fall, als er sich noch einmal damit porträtieren ließ. [StS]
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